STELLUNGNAHME zur Absage der ROSALILA PANTHER:INNEN beim diesjährigen AUFSTEIRERN

Am 04.09.2025 erfuhr der Verein ROSALILA PANTHER:INNEN aus einem Bericht in der
Kronenzeitung, dass sein Mitwirken am diesjährigen Festival AUFSTEIRERN abgesagt
wurde. Dies geschah – so die Berichterstattung – durch einen Brief des Landes Steiermarks
und nicht durch den Veranstalter selbst. Die Bespielung einer Hütte wäre auf Einladung des
Festivals erfolgt. Die Absage wurde seitens des Veranstalters “schweren Herzens”
vollzogen.
Wir von #kulturlandretten sehen darin einerseits einen aggressiven, untragbaren Eingriff in
die Unabhängigkeit von Veranstalter:innen und einen weiteren Hinweis auf eine autoritäre
Wende in der Steirischen (Kultur-)Politik.
Zum anderen ist dieses Vorgehen eine klare Diskriminierung aus ideologischen Motiven,
handelt es sich doch dabei um die Untersagung einer queeren Initiative im Rahmen des
Festivals. Hier werden Menschen aufgrund von fadenscheinigen Argumenten marginalisiert.
Weltweit führen autoritäre Machthaber wie Putin, Trump und Orban Feldzüge gegen queere
Inhalte. Es scheint so, als stelle sich die Steiermark bewusst in diese Reihe, statt in der
Menschenrechtsstadt Graz andere Zeichen zu setzen. Die Teilnahme an volkskulturellen
Aktivitäten und generell am gesellschaftlichen Leben darf niemals an ideologische
Bedingungen und Konformität geknüpft sein. Das erinnert an düstere Zeiten.
Wir sagen es klar und deutlich: Es darf seitens der Politik keine inhaltliche Einmischung in
die Kuratierung und Programmierung von Projekten geben. Der Erhalt von Förderungen –
und seien sie noch so hoch – kann nie ein Freibrief zur Untersagung von Programmpunkten
sein. Wenn – wie in diesem Fall – keine direkte Beauftragung durch die Politik vorliegt, darf
sie auch nicht in die Projekte eingreifen. Das ist Zensur, so hart das auch klingen mag.
Wir fordern die politischen Entscheidungsträger:innen dringend auf, diese Einflussnahmen
zu unterbinden! Sie verletzen den gesellschaftlichen Grundkonsens über die Freiheit von
Kunst und Kultur und beschädigen das friedvolle Miteinander.